Lebensfreude
Ein Christ darf sich des Lebens freuen
und muss der Narren Fest nicht scheuen.
Denn Freude ist sein Lebensziel
und Grund zur Freude hat er viel:
Weiß sich bei Gott allzeit geborgen
trotz manchen Kummers, mancher Sorgen.
Der Christ, er ist ein Faschingsnarr
und „närrisch“ ist er rund ums Jahr!
Denn närrisch scheint, das schreib ich glatt,
wer heut noch was zu lachen hat!
Ein Narr ist, wer die Menschen liebt,
wer Fehler sieht und doch vergibt,
wer achtet, die sonst gar nichts gelten,
und schlichtet, wo die andern schelten.
Ein Narr ist, wer den Kirchgang wählt,
auch wenn der liebe Nachbar fehlt.
Ein Narr trägt Last aus freien Stücken
und ist bereit, sich tief zu bücken.
Ein Narr, der wird, ob groß ob klein,
in jedem Fall „der Letzte“ sein.
Ein Narr weiß auch:
die Feierei
ist Aschermittwoch dann vorbei.
Er wird sein Leben überdenken,
vom Überfluss den Armen schenken,
auf Liebgeword´nes mal verzichten,
dafür den Blick nach innen richten.
So nimmt er Teil am Lebensspiel:
Es gibt mal wenig, gibt mal viel.
Mit Staunen sieht das der Verstand,
der Glaube nimmt´s aus Gottes Hand.