Tief berührt

In der Seele tief berührt

hat mich das Weihnachtsfest,

und mich erneut dorthin geführt,

wo Glück sich spüren lässt.

Ich hab´ das Kind in mir gefunden,

Gemüt und Zärtlichkeit,

es gab so stimmungsvolle Stunden

in dieser ganz besond´ren Zeit.

So will ich nun im Neuen Jahr

viel besser auf mich achten,

will das, was nahe bei mir war,

nicht zu verlieren trachten.

Im Dunklen schon das Helle seh´n,

das Große schon im Kleinen,

durch Leid mit Hoffnungskräften geh´n

mit Glauben durch das Weinen.

Und eins noch, Gott, versprech´ ich Dir,

ich will Dir täglich danken;

die Zeit dafür, die geb´ ich mir:

mein Vorsatz soll nicht wanken.

 

(Helmut Liersch 2005)

Neujahrswünsche an den Kaiser

In Goslar steht ein Kaiserhaus,

Da schaut der greise Kaiser raus.

Er starrt nach Osten unverwandt,

Wo einstmals seine Kirche stand.

Er reibt die Augen, ihm wird bange:

Denn was er sieht: nur eine Stange!

Und dann noch: irgendwie ein Kreis,

Von dessen Sinn hier niemand weiß.

 

„Was habt ihr nur daraus gemacht?!

Ich ließ mein Herz hier einst bestatten,

Wo Papst und Kaiser Frieden hatten…

Habt ihr das alles wohl bedacht?“

 

Ein Kirchenbau in Goslar stand,

Erneut will man den jetzt versenken.

O Kaiser, nimm sie bei der Hand,

Dass sie der Stadt was Bess´res schenken!

HL

 

Abbildung: Harzer Panorama / Kaspert