Großer Auftritt für kleines Goslarer Büchlein!

In Erfurt wurde von der Internationalen Martin-Luther-Stiftung die Auszeichnung „Lutherrose“ an Ex-Bundespräsident Gauck überreicht (https://www.luther-stiftung.org/de/).www.luther-stiftung.org/de/).

Für die Gäste der Veranstaltung hatte der Theologe Helmut Liersch eine besondere Überraschung parat. Als Beauftragter für die Marktkirchen-Bibliothek Goslar brachte er das einzig erhaltene und 500 Jahre alte Exemplar des Erfurter „Ferbefass-Enchiridions“ mit ins Augustinerkloster und präsentierte es dem Publikum. Das Exemplar befindet sich heute im Bestand der Marktkirchenbibliothek Goslar.

Zahlreiche Vertreter der Thüringer Politik, Kirche und Wirtschaft zählten zu den Gästen der Konferenz und der Preisverleihung; unter ihnen Ministerpräsident Bodo Ramelow, Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitales Wolfgang Tiefensee und der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Prof. Dr. Mario Voigt.

https://www.dropbox.com/scl/fo/trkqkry1gkm0lg9c38zfq/APHBKVTtEqvvvplQO-QFse4?rlkey=g56xuzl7ou3f5l5qee7bbvt3x&e=1&st=ytovaokr&dl=0

Singen verboten!

500 Jahre evangelisches Gesangbuch: Sonderbriefmarke

Ja, das ist dem einen oder anderen Anhänger Martin Luthers passiert, damals vor 500 Jahren. Fröhlich sang er ein Lied des Reformators auf dem Marktplatz – und schon schnappte ihn die Polizei und steckte ihn ins Stadtgefängnis. Solche Szenen sind aus einigen Städten überliefert. Singen verboten! Warum? Die Lieder Martin Luthers waren vom Text her Verkündigung des Evangeliums, also Predigt. Predigen aber durften nur die Geistlichen. Gesungen wurde nur im Gottesdienst oder auf Wallfahrten – alles streng reglementiert und fast nur auf Latein. Da aber die meisten Christen gar kein Latein konnten und sie gar nicht verstanden, was sie da sangen, machten sich die Reformatoren darüber lustig: „Sie brüllen wie die Waldesel zu einem tauben Gott!“

Und sie brachten ihre geistlichen Lieder unter das Volk, zunächst gedruckt auf „Singen verboten!“ weiterlesen

Schaudepot der Marktkirche öffnet!

 

 

Kulturmarktplatz:

Die reformationszeitliche Marktkirchen-Bibliothek ist eingezogen

http://www.marktkirchenbibliothek-goslar.de

Es war der fünfte Umzug der Marktkirchen-Bibliothek. Am 5. November 2021 transportierten Mitglieder des Fördervereins und des Kirchenvorstandes die wertvollen Altbestände vorsichtig in den entstehenden Kulturmarktplatz (KUMA). Dort sind die Bände nun im Eingangsbereich in einem begehbaren Schaudepot untergebracht. Die weiteren Bestände werden im neuen Stadtarchiv in einem Büchermagazin gelagert, sobald der entsprechende Trakt bezugsfertig ist. Dort wird es auch einen Arbeitsraum für den mit der Bibliothek Beauftragten geben. Ein Depositalvertrag mit der Stadt Goslar regelt, dass die Bestände nun im „Besitz“ der Stadt sind, jedoch im „Eigentum“ der Kirchengemeinde bleiben. „Schaudepot der Marktkirche öffnet!“ weiterlesen

Eine kurze Geschichte der Goslarer Reformation

Ein Beitrag zum Reformationstag

Goslar zählt zu den traditionsreichsten Städten Norddeutschlands. Die monumentale Kaiserpfalz zeugt von der historischen Bedeutung. Goslar war Mitglied der Hanse und erhielt 1290 den Status einer „Freien Reichsstadt“. Die mittelalterliche Altstadt ist bis heute weitgehend erhalten. Sie zählt mit dem Bergwerk Rammelsberg und der Oberharzer Wasserwirtschaft zum UNESCO-Weltkulturerbe. „Eine kurze Geschichte der Goslarer Reformation“ weiterlesen

Hohes Lob für Buch über die Marktkirchen-Bibliothek

Als ein Werk auf „wissenschaftlich hohem Niveau“ wertet das digitale Rezensionsorgan IFB das Buch über die Marktkirchen-Bibliothek Goslar. Es erschien 2017 im Verlag Schnell und Steiner. „Anschaulich und wissenschaftlich fundiert“ würden Erkenntnisse der frühen Reformationsgeschichte an eine breite Öffentlichkeit vermittelt. Herausgeber und Verlag hätten ein „großartiges und ästhetisch ansprechendes Buch“ geschaffen, „ein Muß für jeden, der an der Buchgeschichte der frühen Reformationszeit interessiert ist“. Zur Rezension!

Klick ins Buch: https://www.schnell-und-steiner.de/artikel_9002.ahtml

Neue website für die Marktkirchen-Bibliothek!

Neuerdings sind Informationen über die Marktkirchen-Bibliothek Goslar auch über die Adresse www.marktkirchenbibliothek-goslar.de zu erhalten.

Die Seite verbirgt sich auch hinter dem QR-Code, der auf einer Plakatwand in der Innenstadt angebracht ist:

Es handelt sich um eine Aktion des Fördervereins Marktkirchenbibliothek und der Propstei Goslar. Das Banner zeigt im Hintergrund den ursprünglichen Bibliotheksraum von 1535, der auf dem obigen Foto in der Bildmitte auch im Original (von außen) zu sehen ist. Auf vier Bildfeldern sind außerdem einige Kostbarkeiten der Bibliothek abgebildet. Ein weiteres Bild zeigt das geplante Schaudepot im enstehenden Kulturmarktplatz.

1518: Jetzt geht´s erst richtig los!

In Goslar herrscht die Ruhe vor dem Sturm

Schon wieder das Thema Reformation? Schon wieder Martin Luther? Das hatten wir doch im vergangenen Jahr bis zum Abwinken! Kann man so sehen… Was aber nicht zu leugnen ist: Die kommenden Jahre bringen ein wichtiges 500. Jubiläum nach dem anderen – und zunehmend hat das mit Goslar zu tun. Reformation ist kein punktuelles Ereignis, sondern ein fortlaufender Prozess. Schon gut zehn Jahre nach Luthers Thesen setzt sich die Reformation in der Kaiserstadt weitgehend durch: 1528.

Zwei der frühesten Flugschriften überhaupt sind derzeit in der Marktkirche Goslar ausgestellt. 1518 lieferten sich Luther und Tetzel eine öffentliche Auseinandersetzung.

Ausgangspunkt war bekanntlich der 31. Oktober 1517 in Wittenberg. Martin Luther, der Professor in der Mönchskutte, hatte kurze Sätze in lateinischer Sprache verfasst und damit die Gelehrten zur Diskussion aufgefordert. Es ging um ein theologisches Spezialthema: Welche Wirkung haben die sogenannten „Ablässe“? Unter den Gläubigen jener Zeit war der Eindruck erweckt worden, damit würden die Sünden erlassen. Das war – auch gemäß der offiziellen Auffassung – keineswegs der Fall. Lediglich die von einem Beichtvater auferlegten Strafen konnten damit vermieden werden.

Die Gelehrten und die geistliche Obrigkeit ließen sich durch Luthers Vorstoß nicht zur Debatte locken. Statt dessen wurde er zu seiner Verwunderung in Rom angeschwärzt. „1518: Jetzt geht´s erst richtig los!“ weiterlesen