Nichts passiert!

Gedanken für die Woche

Sensationell! Gestern wurden in Deutschland siebenundfünfzig Verkehrsunfälle verhindert. Dreiunddreißig Diebstähle kamen nicht zur Ausführung. Mehrere akut drohende Messerstechereien fand im letzten Moment nicht statt. Siebzehn Jugendliche pinselten, anders als beabsichtigt, keine Hassparolen an die Hauswand. Nicht gelesen? Nichts von gehört? Kein Wunder. Es ist ja auch nichts passiert. Der verhinderte Unfall findet nicht statt. Und was nicht stattfindet, darüber kann man nichts sagen. Oder?

Tausende von Menschen um uns herum sorgen täglich dafür, dass das Leben gelingt. Dass das Leitungswasser nicht versiegt. Dass die Ampeln nicht plötzlich ausfallen. Dass die Busse nicht zu spät Winterreifen bekommen. Kurz: dass „nichts“ passiert. Und häufig geht das über die beruflichen Pflichten hinaus. Es gibt unzählige Menschen, die „einfach so“ – oft ehrenamtlich – dafür sorgen, dass „nichts“ passiert. Dass Obdachlose nicht hungrig bleiben und Angriffen nicht schutzlos ausgeliefert sind. Dass Kirchen tagsüber nicht geschlossen bleiben müssen und Besucher nicht auf die großartige Wirkung der Räume verzichten müssen. Dass Menschen mit seelischen Wunden nicht verzweifeln müssen und ihr Leben aufs Spiel setzen.

„Nichts passiert!“ Wie gut! Ohne diese Menschen, von denen wir kaum je etwas sehen oder lesen, gäbe es mehr Schlimmes zu berichten und zu hören. Ehrenamtliche handeln aus vielerlei Motivation heraus. Menschenliebe. Humanität. Viele handeln darüber hinaus bewusst als Christen. Jesus hat ja gesagt: „Wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch!“

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