Abschied vom letzten Goslarer Propst?!

Am Samstag, 14. Juni 2025 wurde Thomas Gunkel, mein Nachfolger im Goslarschen Propstamt, durch Landesbischof Dr. Christoph Meyns entpflichtet.

Abnahme des Kreuzes durch Propst Thomas Gunkel , flankiert von seinen Vorgängern Dr. Otmar Hesse (rechts im Bild) und Helmut Liersch. Foto: Martin Schenk

Das wurde symbolisiert durch die Abgabe des Kreuzes. Auf dessen Rückseite sind die Namenskürzel der sechs Pröpste eingraviert, die es bisher in der Propstei Goslar gab:

W.R. (Wilhelm Rauls 1943 – 1962)

A. v. S. (Karl-Adolf von Schwartz 1963 – 1972)

H. J. K. (Hans Jürgen Kalberlah 1972 – 1987)

Dr. O. H. (Dr. Otmar Hesse 1988 – 2000)

H.L. (Helmut Liersch 2000 – 2011)

Th. G. (Thomas Gunkel 2011 – 2025)

Thomas Gunkel bei seiner letzten Predigt im Propstamt. Foto: Martin Schenk

Folgt man den Ausführungen des Landesbischofs, wird es das Propstamt in diesem Zuschnitt zukünftig nicht mehr geben. Propsteien werden zusammengelegt, die Amtszeit wird für die Übergangszeit begrenzt. Damit dürfte auch der Amtssitz fraglich sein… Noch scheint sich niemand gefunden zu haben, der/die sich in dieser Situation auf die Stelle bewirbt…

Groß Elbe baut eine Kirche!

Vortrag in der Martinskirche

14. Juni 2025

Ganz ehrlich, das war schon eine Überraschung. Da geht das Telefon, meine Frau ist dran: Ilka Heidler meldet sich! Sie ist Vorsitzende des Kirchenvorstands geworden! Toll! Und: Sie hat was vor! Prima! Und: Sie erinnert sich an ihren alten Pfarrer: Wie schön!

Restaurierungsarbeiten 1994

Sofort sind sie wieder da, die Erinnerungen! 1994 haben wir Groß Elbe Richtung Braunschweig verlassen, über 30 Jahre ist das her… 2002 habe ich nochmal hier gestanden: Da ging es um die Vollendung der Restaurierung: Endlich war auch die Kanzel fertig geworden… Ja, und 2005, da haben wir gemeinsam den Kirchenführer herausgebracht… Schöne Erinnerungen alles, unauslöschlich… Groß Elbe war „die erste Liebe“ – und die hat man als Pfarrer und Pfarrfamilie nur einmal… und die bleibt.

Danke also, dass wir heute hier sein dürfen… Und dass ich etwas sagen darf über diese wunderschöne Kirche. Das passiert ja schnell: dass man sich dran gewöhnt, an so ein Gebäude… dass man es irgendwie wichtig findet, dass sie da steht mitten im Dorf, die Kirche… Aber was da alles dranhängt?… an Geschichte und Geschichten…, an Besonderheiten… „Groß Elbe baut eine Kirche!“ weiterlesen

Ein Fund aus Luthers Grab!

Jahrzehnte lag es unentdeckt in Immenrode: ein Stück Zink aus Luthers Grab. Mit kriminalistischem Spürsinn wird ein Geheimnis gelüftet. Es kommen spannende Einzelheiten über eine verbotene Grabung zutage, die 1892 in der Wittenberger Schlosskirche stattfand. In der Lutherstadt füllte dieser Vortrag den Saal des Lutherhauses!

Aus der Reihe KAMINABENDE: ein Vortrag von Helmut Liersch.

11. März 2025, 18 Uhr , im Kulturmarktplatz Goslar. Eintritt frei!

Singen verboten!

500 Jahre evangelisches Gesangbuch: Sonderbriefmarke

Ja, das ist dem einen oder anderen Anhänger Martin Luthers passiert, damals vor 500 Jahren. Fröhlich sang er ein Lied des Reformators auf dem Marktplatz – und schon schnappte ihn die Polizei und steckte ihn ins Stadtgefängnis. Solche Szenen sind aus einigen Städten überliefert. Singen verboten! Warum? Die Lieder Martin Luthers waren vom Text her Verkündigung des Evangeliums, also Predigt. Predigen aber durften nur die Geistlichen. Gesungen wurde nur im Gottesdienst oder auf Wallfahrten – alles streng reglementiert und fast nur auf Latein. Da aber die meisten Christen gar kein Latein konnten und sie gar nicht verstanden, was sie da sangen, machten sich die Reformatoren darüber lustig: „Sie brüllen wie die Waldesel zu einem tauben Gott!“

Und sie brachten ihre geistlichen Lieder unter das Volk, zunächst gedruckt auf „Singen verboten!“ weiterlesen

„KRANICH ODER GARNICH!“

Wie das Gymnasium Salzgitter-Lebenstedt I zu seinem Namen kam

Ein Beitrag zur Feier von „80 Jahre Kranich-Gymnasium“

am 25. August 2023

Der Lebenstedter Ortsrat war zuständig damals – 1968 – als es um den Namen der Schule ging. „Gymnasium Salzgitter-Lebenstedt“, so hieß sie damals ganz banal. Und so steht es auf unseren Abiturzeugnissen (1966/1), so steht es sogar noch auf der Festschrift zum 25. Jubiläum, das am 30. März 1968 gefeiert wurde. Warum sollte der Schule eigentlich ein Name gegeben werden? Ganz einfach: Das Gymnasium war zu groß geworden. 1150 Schülerinnen und Schüler in 44 Klassen. Bereits zum 1. Februar 1968 war daher Gymnasium II gegründet worden: 13 Klassen mit 368 Schülerinnen und Schülern waren von Gymnasium I abgetrennt worden. Weil die Gebäude am Fredenberg noch nicht standen, steckte man die Klassen in die Baracken, in denen ich noch meine ersten Oberschuljahre verbracht hatte. Damals schrieb der der neue Direktor Nipp, es komme einem vor, „als befände man sich in einer Außenstelle unseres Städtischen Museums“.

Man wollte also beide Schulen am Namen unterscheiden können. Sowas weckt Ehrgeiz. Das ist doch was, wenn man sagen kann: Den Schulnamen, den habe ich erfunden. Kein Wunder also, dass schließlich 22 Namensvorschläge für beide Schulen auf dem Tisch lagen! Bertold-Brecht-Gymnasium, Geschwister-Scholl-Gymnasium, Novalis-Gymnasium, das sind nur drei Beispiele. Wie sollte man zu einer Entscheidung kommen? Und da passiert etwas sehr Besonderes, das ein Licht wirft auf die damalige Zeit. „„KRANICH ODER GARNICH!““ weiterlesen

Schaudepot der Marktkirche öffnet!

 

 

Kulturmarktplatz:

Die reformationszeitliche Marktkirchen-Bibliothek ist eingezogen

http://www.marktkirchenbibliothek-goslar.de

Es war der fünfte Umzug der Marktkirchen-Bibliothek. Am 5. November 2021 transportierten Mitglieder des Fördervereins und des Kirchenvorstandes die wertvollen Altbestände vorsichtig in den entstehenden Kulturmarktplatz (KUMA). Dort sind die Bände nun im Eingangsbereich in einem begehbaren Schaudepot untergebracht. Die weiteren Bestände werden im neuen Stadtarchiv in einem Büchermagazin gelagert, sobald der entsprechende Trakt bezugsfertig ist. Dort wird es auch einen Arbeitsraum für den mit der Bibliothek Beauftragten geben. Ein Depositalvertrag mit der Stadt Goslar regelt, dass die Bestände nun im „Besitz“ der Stadt sind, jedoch im „Eigentum“ der Kirchengemeinde bleiben. „Schaudepot der Marktkirche öffnet!“ weiterlesen

April, April!

„Am 1. April / schickt man die Narren, wohin man will“! Passen Sie auf am Donnerstag! Nicht, dass Sie losgeschickt werden, gedörrten Schnee zu kaufen oder ungebrannte Asche abzuholen. Oder dass man Ihnen einen großen Gewinn verspricht, den es gar nicht gibt. Der 1. April: Ein Tag, der zeigt, wie das Leben in Wahrheit ist. Betrachten wir unser eigenes Leben: Ein Schwanken zwischen Glück und Unglück. Eine Mischung aus Freude und Leid. Es ist schwer, sich auf dieses Auf und Ab einzulassen. Tief drin die Vorstellung: das Leben müsste leichter sein, einfacher.

Verstärkt noch durch Corona! Man kommt sich vor, wie in den April geschickt. Ist das Leben so gedacht? Was läuft da falsch? Wer manipuliert uns da? – Passen Sie gut auf! Lassen Sie sich nicht in den April schicken. Nirgends steht geschrieben, dass das Leben glatt verläuft. Es schwankt. Es gibt Zeiten des Glücks und der Sorglosigkeit. Es gibt Zeiten der Sorge und der Hoffnungslosigkeit. Das ist keine Panne. Das ist so. Und wem man einredet, das dürfe so nicht sein, der wird in den April geschickt.