Vollgas!?

Mit Vollgas durch die Wüste! Heute fällt in Perus Hauptstadt Lima der Startschuss zur 40. Rallye Dakar. Die Marathon-Rallye findet bereits zum zehnten Mal nacheinander in Südamerika statt. Ein Spektakel der besonderen Art! Die Fahrzeuge pflügen mit irrwitziger Geschwindigkeit durch die Gegend, Bodenwellen zwingen die Fahrer zu gewagten Sprüngen, Wasserpfützen bremsen die Wagen brutal ab. Das wollen die Zuschauer sehen! Fernsehteams aus aller Welt übertragen die atemberaubenden Fahrten.

Empörend ist das, schimpfen manche. Da wird eine wunderschöne Landschaft in Südamerika durchwühlt, Menschen am Straßenrand werden gefährdet, arme Länder durch reiche Motorsportler missbraucht und verhöhnt. Nachvollziehbar ist er, dieser Unmut. Aber er ist nur die eine Seite der Sache. Diese aberwitzigen Rennfahrten bringen etwas zum Vorschein, das sonst verborgen bleibt. Sie sind ein Spiegel für unsere Gesellschaft.

Gas geben heißt die Parole. Wer nicht loslegt, der wird abgehängt. Wer nichts riskiert, bleibt auf der Strecke. Wer alle Regeln einhält, hat bald das Nachsehen. Diese Erfahrung machen immer mehr Menschen. Wie beim Autorennen gibt es Gewinner und Verlierer – und niemand zieht einen aus der „Sanddüne“, der nicht dafür bezahlen kann. Die Gerechtigkeit kommt „unter die Räder“.

 

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