Die Welt ist zerbrechlich. Wir sind gefährdet. Das lehrt uns Corona. Neu ist es nicht: Die Weihnachtsgeschichte zeigt das. Und dass da getröstet wird: „Fürchtet euch nicht“, das verstehen wir gut. Trost brauchen wir.
So viel Sehnsucht war selten zu Weihnachten. Wir sehnen uns nach – ja, wonach eigentlich? Nach einem „normalen Leben“. Wirklich? Ist „normal“ das Leben, wie es vor Corona war? Ein Leben ohne all die Einschränkungen und Regeln?
Natürlich wissen wir: „Normal“ war es bisher nicht, unser Leben. Ich kann es von mir sagen: 74 Jahre ohne Krieg, wirtschaftlich immer ohne Not, Hilfe bekommen, wo es nötig war: körperlich, seelisch…
Im weltweiten Vergleich schwimmen wir ganz oben, wir alle. Wir zählen zu den Gewinnerinnen und Gewinnern dieser Zeit. Und das wird auch so bleiben, nach der Pandemie. Insoweit: Entwarnung. „Fürchtet euch nicht!“
Allerdings: Das kann ja nicht alles sein! Dieses „Fürchtet euch nicht!“ steht im Plural. Es soll für alle gelten. Da wäre jetzt eine Chance. Und ich glaube zu spüren: Da ändert sich was!
Wir merken mehr noch als vorher: Nähe ist ein Geschenk. Begegnung ist ein Wert. Und: Vieles brauchen wir gar nicht. Weniger haben, weniger verbrauchen: Das ist kein Verzicht, sondern eher Befreiung.
Also: „Fürchtet euch nicht!“ Ich stelle mir vor: In Zukunft werden wir dankbar sein, dankbarer als früher. Wir werden großzügig sein, noch großzügiger als vorher. Verständnisvoller, umsichtiger…
Da sind wir in unserem Element, wir Christen, wir Menschen…